Filchendorf

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Filchendorf, das Wichtige

 
 Filchendorf liegt im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab am südlichen Abhang des Rauhen Kulms (ein Vulkankegel mit 683 m Höhe) zwischen den Städten Bayreuth im Norden (ca. 25 km) und Weiden im Süden (ca. 30 km).  Seit der Gebietsreform ist Filchendorf ein Ortsteil von Neustadt am Kulm. Das ursprünglich durch die Landwirtschaft geprägte Dorf hat heute 222 Einwohner von denen nur noch wenige den Beruf eines Landwirts ausüben. Die meisten Filchendorfer verdienen ihr Brot als Pendler in den Betrieben der Umgebung wie z.B. in der Nachbargemeinde Trabitz bei der Firma Leistritz Schalldämpferbau.
 
   
 

Der südlichen Ortseingang. Im Hintergrund der Rauhe Kulm.
 

 

 In Filchendorf "ist die Welt noch in Ordnung" - hier kennt jeder jeden und wenn sich die Filchendorfer etwas vornehmen, dann helfen alle mit. Der Neubau des Feuerwehrhauses und die Ausrichtung der 700-Jahrfeier sind Beispiele dafür. Politisch ist das Dorf sehr engagiert. Die Wahlbeteiligung ist immer weit über dem landesüblichen Durchschnitt. Im Stadtparlament von Neustadt am Kulm ist Filchendorf mit 3 Stadträten (von 12) überproportional vertreten.
 

 Politische, oder andere Themen werden allabendlich am Benk'l bei einer halben Bier ausgiebig diskutiert. Dabei geht man mit den Ortsvertretern oft nicht gerade zimperlich um. Besonders nach vorgerückter Stunde werden die "Argumente" immer lauter. Da es im Dorf seit mehreren Jahren keine Gastwirtschaft mehr gibt, ist das "Bankel" während der Sommerzeit der Treffpunkt für jung und alt. Im Versammlungsraum des neuen Feuerwehrhauses trifft man sich vor allem am Wochenende um einen zünftigen Schafkopf zu spielen.
 
 Aber auch im "Filchendorfer Keller" ist oft etwas los. Die Bilder der Website bestätigen dies. Hier gründeten Filchendorfer Jugendliche vor 25 Jahren den Lümmelverein und bauten einen ehemaligen Stall in ihren Vereinstreffpunkt aus. Aus den früheren jugendlichen "Lümmel" sind inzwischen" alte Lümmel" geworden. Der Verein existiert aber immer noch. Er ist allerdings kaum mehr aktiv.

 Nachdem  Filchendorf 1980 an die Wasserversorgung "Seitenthaler Gruppe" angeschlossen worden war, machten sich einige Filchendorfer Gedanken, wie man den alten Brunnen neben dem Dorfweiher der Nachwelt erhalten konnte.  Kurz darauf gründete man den Verein der "Brunnenfreunde Filchendorf" und beschloss den Brunnen zu renovieren.
 

 Das Bild zeigt den Brunnenbau. Die Brunnenanlage wird seitdem von den Brunnenfreunden gepflegt. Ein Dank gilt hier vor allem Josef Plößner, der unentgeltlich den Bereich des Dorfweihers seit Jahren pflegt.

 Der fertige Brunnen, idyllisch am Dorfweiher gelegen, lädt zu einer Rast ein.

 

 Zum historischen Festzug anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zum Kloster Speinshart wollte auch der Wasserzweckverband einen Wagen stellen. Sofort boten sich die Filchendorfer Brunnenfreunde an, diesen Festwagen zu bauen. Er zeigt, natürlich einen Brunnen und den Bau einer Wasserleitung aus Baumstämmen.

  Im Winter, wenn es so richtig schön kalt ist, ist der zugefrorene Dorfweiher der Mittelpunkt des Dorfes. Die Schlittschuhfahrer und Eisstockschützen teilen sich die Eisfläche. Besonders beim Eisstockschieben wurde so mancher Wintersportler schon beim Doping erwischt. In Filchendorf ist das nicht weiter schlimm, er lässt dann die anderen auch mal trinken und die jeder hat dann die gleichen Wettkampfbedingungen.
 

   Eishockey wird meist von den Jüngeren gespielt. Beim Eisstockschieben kämpft Alt und Jung um die besten Plätze nahe der "Daub'n".

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 Alljährlich am dritten Wochenende im Oktober ist Filchendorf der Mittelpunkt der Region. An diesem Wochenende wird die Filchendorfer Kirwa gefeiert. Auf unserer Seite
Kirwa gibt es Bilder von den früheren Kirwafesten. Oder auf den Seiten der Filchendorfer Kirwamadla und Kirwaboum gibt es mehr Informationen zu diesem Fest.
 
 Die Filchendorfer Kirwa wird von den Kiwamadla und Kirwaboum gestaltet. Das Bild zeigt den Ideenreichtum unser Jugendlichen. 1997 machte man mit Strohmandler an den Dorfeinfahrten  Werbung für das große Fest.

 Aber Filchendorf hat auch in Hinblick auf die  Natur etwas zu bieten. Das Wanderwegenetz rund um den Rauhen Kulm führt auch durch Filchendorf. Dem Espanweg folgend, kann man von Filchendorf aus die Schönheiten der Vulkanlandschaft des Rauhen Kulmes erwandern.
 
   Die Filchendorfer Seite des Rauhen Kulmes.
Wanderer am Rauhen Kulm. Auf Schautafeln wird dem Besucher Wissenswertes über Natur oder Geschichte vermittelt.
 
 Letzte Rast vor dem Aufstieg durch das Schotterfeld.
 Unterhalb des Sandberges gibt es einige Felsenkeller, die früher zum Lagern von Bier oder Feldfrüchten verwendet wurden. Einer von ihnen wurde instandgesetzt und kann besichtigt werden. Er ist mit einer automatischen Beleuchtungsanlage ausgerüstet. Von der Ampelkreuzung in Neustadt biegt man in den Sandbergweg ein und findet nach ca. 50 Metern den Eingang dieses Kellers.
   

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Filchendorf Geschichte

Die Ursprünge Filchendorfs sind unbekannt, aber ohne Zweifel ist es älter als das nahe gelegene Neustadt. Wahrscheinlich gehen die Ursprünge Filchendorfs ins zehnte Jahrhundert zurück, in die Zeit der keltisch-germanischen Fliehburg, deren Ringwälle am Kulm heute noch erkennbar sind. Erstmals erwähnt wird Filchendorf in einer Urkunde aus dem Jahre 1281. Damals kaufte Burggraf Friedrich der III. von Nürnberg dem Landgrafen Friedrich von Leuchtenberg die Burg Kulm (CastrumNostrum Culm) einschließlich dem Dorf Filchendorf ab. Das Dorf hieß damals Fühlenhardt.

Im Jahre 1460 bestand Filchendorf aus zehn Bauernhöfen, einer Sölden, zwei Mühlen und einem Schloss. Das Schloss ist wahrscheinlich aus dem 1281 genannten Meierhof entstanden. Am 22. Februar 1469 tauscht Markgraf Albrecht Achilles seinen Sitz zu Fülkendorff gegen den Erbhof zu Guttenthau von Hans Tanndorfer.

1528 wurde Filchendorf, das zur Marktgrafschaft Bayreuth gehörte nach dem Grundsatz "cuius regio, eins religio" evangelisch. Die Bevölkerung musste den Glauben der Landesherren annehmen.

Im Jahre 1625 erwarb Neidhard Pfreimbder von Bruck das Schloss. Die Pfreimbder von Bruck aus Oberbruck bei Kulmain stammend, waren Angehörige des Adelsgeschlecht der Leuchtenberger. Die Besitzer des Schlosses scheinen bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts über einen Teil des Ortes die Lehensrechte ausgeübt haben. Aber nach und nach verfiel das Schlossgut und wurde schließlich zerteilt und verkauft.
 

Das Schloss, von dem das zweite Stockwerk abgetragen wurde, ist heute ein normales Wohnhaus. Vom ursprünglichen Glanz erinnert nur noch das Wappen über der Eingangstür. Für den Ort selbst war das Eingehen des Schlossgutes von Vorteil. Die Einwohner von Filchendorf erwarben die Grundstücke, was für viele Familien mit hohen Schulden verbunden war.

1803 kam Filchendorf im Zuge eines Landtausches zum Landgericht Eschenbach und damit zu Bayern. Filchendorf war damals die einzige evangelische Gemeinde im Landgericht Eschenbach, deshalb waren die Filchendorfer von diesem Tausch nicht sehr begeistert.

 
1867 hatte Filchendorf 322 Einwohner, welche sich bis zum Jahre 1925 auf 204 Einwohner verringerte. Dieser
Einwohnerrückgang wurde durch die Ab- und Auswanderung der nachgeborenen Kinder verursacht. Die damals 10 bis 15 Tagwerk Grund reichten gerade aus um eine Familie zu ernähren.

Im Zeitraum um das Jahr 1800 wurde das alte Schulhaus, damals noch ebenerdig erbaut. 1871/72 wurde es aufgestockt und der Schulraum aus der Wohnung des Lehrers in das Obergeschoß verlegt. Bis 1960 wurden die Filchendorfer Kinder in diesem Schulhaus unterrichtet.

Im Jahre 1913 wurde der Sandberg  unter Protest der Filchendorfer zur Steuergemeinde Neustadt am Kulm zu geschlagen.
 

1918 kam die Elektrizität mit einer Straßenbeleuchtung nach Filchendorf. 1923 wurde das Kriegerdenkmal gebaut, das aus Geldmangel hauptsächlich mit Naturalien bezahlt wurde. 1925 kauften die Filchendorfer eine eigene Dreschmaschine mit Elektromotor und 1926/27 wurde die erste Filchendorfer Wasserleitung gebaut.

Auch die Weltkriege gingen an Filchendorf nicht spurlos vorbei. Neun Männer kehrten aus dem 1. Weltkrieg nicht mehr zurück und 13 aus dem 2. Weltkrieg. Dazu kamen noch die Ausgebombten aus dem Städten, die in den Dörfern Zuflucht suchten und nach dem Ende des Krieges die Heimatvertriebenen. Neben abgebildete  Erinnerungstafel an diese Personen hängt im Eingangsbereich des neuen Feuerwehrgerätehauses.

 
1950 wurde im Ort als eine der ersten Gemeinden im Landkreis Eschenbach die Kanalisation durchgeführt. Noch im selben Jahr beschloss man den Bau eines neuen Feuerwehrhauses, welches 1952 eingeweiht wurde. Einige Jahre später bauten die Filchendorfer ein neues Schulhaus, welches 1962 eingeweiht wurde. Alle diese Projekte konnten nur durchgeführt werden, weil damals die Filchendorfer Bürger einen großen Teil Eigenleistung mit einbrachten.

1972 wurde Filchendorf im Rahmen einer Gebietsreform ein Ortsteil von Neustadt am Kulm. In den Jahren 1979 bis 1980 wurde die Wasserleitung neu gebaut. Filchendorf wird seitdem vom Wasserzweckverband Seitenthaler Gruppe versorgt.


1998 wurde die Kanalisation von Filchendorf erneuert. Das Schmutzwasser wird jetzt durch eine Druckleitung in die städtische Kläranlage nach Neustadt am Kulm gepumpt. Das Bild zeigt das Einpflügen der Druckleitung. Die Erneuerung des Regenwasserkanals ist an den Ausbau der Ortsdurchfahrt gekoppelt. Diese Maßnahme soll dieses Jahr begonnen werden.
 

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Feuerwehrhausneubau

 Filchendorf hat seit dem September 2000 ein neues Dorfzentrum. Mit dem Abriss des  "Alten Schulhauses" und dem Neubau des Feuerwehrhauses  an der gleichen Stelle, wurde ein neuer Dorfmittelpunkt von den Filchendorfern größtenteils in Eigenleistung geschaffen. Das "Alte Schulhaus" diente lange Jahre der Wehr und dem Dorf als Versammlungsort.  Leider war man in diesen Räumen sehr beengt und die sanitären Anlagen waren unzureichend.
 
 1984 wurde das erste Mal in einer Jahreshauptversammlung der Feuerwehr der Wunsch geäußert, einen Anbau zu planen um die Missstände zu beheben. 1989 stellte der damalige Vorstand Werner Ciesielski den Antrag einen neue Toilettenanlage zu bauen.

 1991 wurde dieser Plan auf Anraten des Kreisbrandmeisters Hans Beutler und dem Vertreter der Regierung der Oberpfalz Herr Perrey in einen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses abgeändert. Wegen Finanzierungsproblemen und einem Rechtsstreit einer Anliegerin wurde der Baubeginn bis zum Jahrer1998 verzögert.

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700-Jahrfeier

 Das Jahrhundertereignis für Filchendorf war 1981 die Jubiläumsfeier zum 700-jährigen Bestehen des Ortes. Die Idee, die erste belegbare urkundliche Ernennung von 1281 mit einem großen Fest zu feiern, stieß bei den Filchendorfern auf eine große Begeisterung. Unter der organisatorischen Führung der Freiwilligen Feuerwehr wurde ein Programm gestaltet, dass weit über die Grenzen unserer Region Aufsehen erregte.
 Der Höhepunkt war ein historischer Festzug an dem das gesamte Dorf teilnahm. Die Ortsbewohner stellten dabei dar, womit ihre Vorfahren ihr Brot verdienten. Noch nie zuvor waren in Filchendorf so viele Menschen unterwegs. Zwischen 3-4000 Besucher standen dicht gedrängt an den Straßen um dieses einmalige Schauspiel zu erleben.
 
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